Das Nischenblog, welches ich hier gefällig und einfallslos als "B-Blog" titulierte (ich hätte es auch "Nebenblog" oder eben "Nischenblog" nennen können) gibt es fast schon so lange wie den Hauptblog - und zwar seit dem 14.12.2012. Seine Anfänge hatte er beim Anbieter blog.de. Dort fristete er sein Dasein bis 24.09.2014! Ich wäre auch zu gerne - das muss ich unbestritten zugeben, weiterhin bei blog.de geblieben, doch leider wurden auch dessen Dienste eingestellt. Die Hintergrundgeschichte erspare ich mir an der Stelle.
So war die erste Internetkennung des Weblogs mit dem Namen "Gedanken zur Nachtruh" nachtruh.blog.de. Für den Umzog boten sich zwei Plattformen an: Wordpress oder, wie beim Hauptblog schon, auf ein Neues Blogspot (aka. Blogger). Die Entscheidung zu letzterer Plattform fiel mir recht leicht, hatte ich doch schon Erfahrungen damit, die Übernahme der Blogposts gestaltet sich auch problemlos und die Kennung änderte sich dadurch auch nur marginal mit einem "spot" nach dem "blog" ("nachtruh.blogspot.de").
Mit Blogger (blogspot) änderte sich zwar nichts am Konzept, doch hatte ich den Eindruck, dass das Blog weniger frequentiert war als noch zu Zeiten auf blog.de. Wie ich heute weiß, hatte ich mit meiner Ahnung allerdings nur in einem Punkt recht behalten: Es gab kaum Kommentar. Die Seitenaufrufe waren dagegen sogar drastisch höher. Hatte ich im Zeitraum 14.12.2012 bis 26.09.2014 (letzter Beitrag) auf blog.de stattliche 25.435 Aufrufe (bei insgesamt 7.164 Besuchern), so waren es in der relativ kurz bemessenen Periode vom 20.09.2014 bis 26.06.2015 bei blogspot.de bereits 21.882 Aufrufe. Normalerweise interessierten mich solcherlei Statistiken noch nie sonderlich, doch erhob ich sie aus einem Grund: Wie auch schon der Hauptblog, so hatte auch der B-Blog noch einen weiteren Umzug vor sich. Heute, mit ein wenig mehr Erfahrung, weiß ich, dass dieser so nicht notwendig gewesen wäre. Trotzdem war er für mich sehr wichtig, weil mir der Name des Blogs ein wenig zu lang und doch nicht wirklich offensichtlich erschien, sagen wir es mal so: Entweder genau oder "kryptisch". Eine exakte Bezeichnung wäre beispielsweise gewesen: "Gedanken-zur-Nachtruh.blog(spot).de", eine kryptische "GzN.blog(spot).de". Leider ging die 3-Buchstaben-Version weder bei blog.de noch bei blogspot.de, und eine begehrte 3-Buchstaben-Domain, in dem Fall "gzn.de", gab es ohnehin bereits [Geriatriezentrum Neuburg an der Donau, wem es interessiert]. Des Weiteren schien mir die lange Version ohnehin schon viel zu lange, aber auch die kurze Fassung "nachtruh.blog(spot).de" mundete mir nicht, weil sie nicht kurz genug war...
Um meine damaligen, rückwirkend betrachtet eher seltsamen, Bedenken an dieser Stelle um ein Wesentliches abzukürzen, zog das Weblog letztendlich "intern", also innerhalb von Blogger, um. Aus nachtruh.blogspot.de wurde schließlich das, um ganze drei Buchstaben, kürzere n8ruh.blogspot.de. Ungewollt wurde dadurch das B-Blog tatsächlich zu einem Nischenblog, was ich sogleich versuche, mit meinen oben erwähnten Statistiken zu erklären. Im Vergleich zu relativ vielen Seitenaufrufen unter dem "langen" Namen, erreicht das Weblog bisweilen nach über 7 1/2 Jahren (!) lediglich 55.714 Aufrufe [Stand 02.12.2022]. Das liegt größtenteils daran, dass ich kein beständiger "B-Blogger" bin, sondern punktuell in einer kurzen Zeit viel "verblogge", das heißt konkret: Es gibt Monate in denen ich gar nichts "erzähle" und Monate wo ich extrem viele Beiträge verfasse. Dieses "blog-untypische" Verhalten hat einen Hintergrund, denn ich sogleich ansprechen muss.
Das unscheinbare, kleine Bild rechts deutet etwas gemeinhin an, was heute nicht mehr als "gemeinhin geheim" zu seien scheint. Aus einer Zufälligkeit heraus entwickelte sich etwas, wovon ich damals nicht geträumt hatte. So leid es mir persönlich tut, muss ich bemerken, dass alles mit meinem ersten Buch, einer Anthologie meiner eigenen Texte, anfing, dass ich gar nicht herausbringen wollte, was eine andere Geschichte ist (die hier den Rahmen sprengen würde). Das B-Blog steuerte jedenfalls zu dieser Sammlung drei gesprochene Einträge bei, die ich heute gerne in einem eigenständigen Buch sehen wollen würde. Neben einer prosaischen Erzählung aus der Perspektive einer Fliege, waren das wohl die besten Kapitel in meinem Erstlingswerk, das ich heute in der Form nicht mehr veröffentlichen würde.
Wie auch immer: (–;–) GzN hatte sich damit zu etwas mit Potenzial entpuppt. Zusammen mit meiner Internet-kritischen Anschauung ("alles wird gelöscht" / "nichts ist sicher") entwickelte sich ein Symptom, das man als einen Selbstläufer bezeichnen könnte. Spätestens mit meinem zweiten Band (und dessen großen Erfolg bis zum heutigen Tag), meinem zweiten Schundhefdla, war mir diese Tatsache sehr wohl bewusst geworden. Meine Blogposts eigneten sich in ihrer authentischen Weise - hervorgerufen durch das Sprechen der Texte - perfekt zu etwas, das ich später unter dem bekannten Begriff "Groschenhefte" (fränkisch. Groschenhefdla) etablierte. Dementsprechend ändere ich auch meine Erzählweise. Ich trug jetzt nicht mehr Tagesaktuelles vor, sondern konzentrierte mich auf kurzen Geschichten, in denen ich (manchmal auch viel zu viele) wesensferne Belange, Themen abseits des Strangs, mit einspielte. Dieses Konzept gefiel mir persönlich ungemein - und zwar aus zwei Gründen: a) bin ich kein Geschichten-Erzähler-/Schreiber und b) lag und liegt mir der Deckmantel einer nachgezählten Prosa immens, um eben Dinge in den Raum zu werfen, die absolut nichts mit der zu erzählenden Geschichte zu tun haben; wenn man weiß, dass man keinen Roman schreiben kann (und auch nicht will), ist dass das probateste aller Mittel.
Reflektieren tue ich heute nicht mehr auf n8ruh.de, was die eigene Domain-Kennung meines Nischenblogs (mittlerweile) ist (ebenfalls "grün" gehostet). Das stimmt zwar nicht so ganz, aber zumindest ungefähr. Ganz korrekt wäre: Ich "benutze" das Blog nicht mehr für "Kurz-Reflexionen", sondern halte es mir offen für Nachbetrachtungen, die mich aus mir heraus oder von außen inspirierten, immer mit dem Hintergedanken - da bin will ich ganz ehrlich sein -, daraus eine nicht-digitale Version in gedruckter Form zu konstruieren. Wahrscheinlich ist das auch der insgeheime Grund, warum das Weblog nicht mehr so viele Seitenaufrufzahlen generiert. Ich bilde mir ja gerne ein: Die "Leute" kaufen lieber meine Schundhefdla/Groschenhefdla und verzichten auf das Lesen am Monitor oder auf Mini-Computern (aka. Smartphones), womit sie auch absolut im Recht sind.
Zusammenfassend kann man daher festhalten: (–;–) GzN ist mein Liebling. Frei nach der Adaption von Peter Lustig durch Armin Maiwald - oder umgekehrt? - schließe ich daher mit: Das klingt komisch, ist aber so.