Auch Shila wurde - wie Selma - die beste Kinderstube verwehrt. Nach meinen Informationen zu Folge wurde sie auf einem Rastplatzverkauf in der ehem. Tschechei im Mülleimer der dortigen Damentoilette aufgefunden.
Da die "Vermehrer" und Verkäufer vor Ort offensichtlich kein Interesse an ihr bekundeten, kam sie, mehr illegal als legal, nach Deutschland in ein liebevolles Zuhause.
Das einzig Positive, was man hieraus ziehen kann: Man weiß, was in ihr steckt. Bei dem o. g. Verkaufsort waren die Elterntiere nämlich anwesend. Der Vater, ein imposanter Riesenschnauzer - die Mutter, ein Hovawart.
Ich sagte immer, sie hatte von beiden Elternteilen leider zu viel mitbekommen. Das Possiergehabe und den Drang zu lautstarken "Äußerungen" (aller Art) von ihrem Vater, sowie das nahezu grenzenlose Territorialverhalten ihrer Mutter.
Sie war folglich nicht wirklich verträglich mit jedermann, mit "jederfrau" in jedem Fall nicht (Ausnahme: Rudel- und Familienmitglieder). Man mochte ihr aber alles stets & sofort verzeihen, wenn sie einem nur tief in die Augen schaute und überdies gekrault werden wollte.
Am Ende ihres durchaus langen Lebens, plagten ihr ein paar Gelenkprobleme (wohl Artrithis) und ebenso litt sie (sicherlich) an Epilepsie. Die geringsten Übel ihrer ("kleinen" und doch zahlreichen) Übel waren ihre schlechten Zähne, die einfach mit den Jahren stumpf wurden. Für einen kleinen Kauknochen bspw., den Adelhaid binnen 10 Minuten verschlang, brauchte sie mitunter etliche Stunden.
Hunde im Alter sind einfach - das klingt vermutlich viel zu einfach geschrieben - einmalig. Selbst im fortgeschrittenen Alter machen sie einen immer wieder Freude, nelbst wenn es nur so Kleinigkeiten sind. An einen von ihr angeknabberten Knochen, um das schlechte Beispiel abermals aufzugreifen, hegte keiner der anderen Hunde auch nur den Anschein an Interesse. Sie war und blieb ergo, bis in ihr höchstes Alter, die Autorität die sie immer war, die lediglich mit ihrer blanken Anwesenheit dir Rotte beisammen hielt. Ohne sie, wäre ich aufgesessen gewesen.
Ich weiß (heute), dass sind (waren) nicht viele Worte, die ich hier niederschrieb, dennoch will ich nicht mehr hinzudichten, nur um den Schein zu wahren irgendetwas Schreiben zu wollen. Wenn ich - mehr oder weniger - still bleibe, den Versuch unternehme Einhalt meiner Mitteilungslust zu halten, so ist das meinst kein gutes Omen. In diesem Sinne halte ich die Klappe, weil ich diesen Hund nie verdient hatte. Nebst all ihrer Mankos war sie der beste Begleithund, die beste Begleithündin, für mich. Mit ihr hatte ich so viele Bücher in so vielen Jahren gelesen/verschlungen, teils im Winter frierend auf einer Anhöhe mit Stirnlampe, viele unzählbare Stunden, ... usw. Momente, die ich niemals vergessen werden, Augenblicke, die ich nicht mehr missen kann. Ohne ihr hätte ich so etwas nie getan, unternommen.... Ihr - Shila - verdanke ich unendlich viel, möglicherweise auch meinen tiefen Glauben und den Zugang zu einer - ihrer? - guten Seele.
- Shila ist am 17.03.2012 um ca. 11:30 Uhr verstorben -
Her credits: https://youtu.be/zcCj9KBiyPc.
Nachgedanken am 17.03.2015 auf dem Ⓝachadlⓐ-Blog: